5. Februar 2014

SPLITTERMOND und ich (Teil 1)

Von Micha

Splittermond-Logo (c) by Uhrwerk-VerlagSplittermond, das neue Fantasy-Rollenspielsystem, nähert sich mit Riesenschritten der ersten „richtigen“ Veröffentlichung – in Kürze, wahrscheinlich im Laufe des Februar 2014, wird der „Weltband“ erscheinen, der die Spielwelt Lorakis dem geneigten Spieler näherbringt. Im April 2014 soll dann das Grundregelwerk nachfolgen, dazu werden auch noch zwei Abenteuer veröffentlicht. Weitere Bände, wie eine Kurzabenteuer-Anthologie oder ein Band über Gegenstände, Waffen und Artefakte sind bereits geplant.

Daher ist eigentlich ein guter Zeitpunkt, meine Erfahrungen mit der Welt, dem Regelsystem und der Community zu reflektieren …

Mondphase 1 – Februar 2013, Euphorie
Ich weiß nicht mehr, WIE ich von Splittermond erfahren habe. Ich weiß nur noch, dass ich mich Ende Februar im Forum ( Link ) angemeldet habe, weil mir die Infohäppchen, die ich bis dahin hatte, gut gefielen. Und ich kann mich daran erinnern, wie überrascht ich war, so viele „alte Bekannte“, sei es unter den Autoren und Redakteuren, aber auch unter den Forums-Usern wiederzufinden: Thomas Römer hat mich noch in FanPro-Zeiten bei meinen Myranor-Sachen redaktionell betreut, Chris Gosse kenne ich noch aus Prä-DSA4-Zeiten vom Kampfregelprojekt usw. usw. – auf jeden Fall hab ich mich irgendwie heimisch gefühlt …

Ich zitiere mal aus meinem Forumsbeitrag „Über mich“ vom März 2013:

Ich freue mich auf SpliMo, weil meiner Ansicht nach „mein Lieblingsspiel“ DSA im Laufe der letzten Jahre durch sein Regelmonster unspielbar geworden ist. Seit Jahren werden in meiner Runde keine Magiebegabten Helden mehr generiert, seit DSA4 hatte ich 1 ( !! ) Geweihten in der Gruppe, Proben werden mittlerweile mit egal was für einem Würfel mit „gerade gewinnt, ungerade verliert“ abgehandelt, weil sich keiner bei einem Kampf durch zig Seiten Regelwerk wühlen will. Allen Leuten Recht getan ist eine Kunst, die keiner kann. DSA will es allen Spielertypen und Spielstilen Recht machen und verwurstet sich dabei selber. SpliMo erweckt in mir den Eindruck, dass es auch anders geht – einfach, schnell, aber immer noch breit und tief genug für die, die es breit und tief mögen. Daher werde ich die Entwicklung aufmerksam beobachten und bin sehr gespannt auf das Ergebnis.

Mondphase 2 – Mai 2013, Ernüchterung
Die Euphorie kam nur bis kurz hinter Castrop-Rauxel und verhungerte dort. Dafür kann ich im Nachhinein zwei Faktoren verantwortlich machen … Faktor 1: die Spielfrequenz meiner aktuellen Gruppe. Wir treffen uns in der Regel 1 x in der Woche für ca. 3-4 Stunden. Neben DSA spielen wir – wenn – noch Cthulhu, und das war’s eigentlich, wenn man sich die Tendenzen der letzten Jahre ansieht. Da ist eigentlich für ein zweites, reines Fantasy-System wenig Platz. Neue Regeln, eine neue Welt, und wir sind doch alles alte Leute, denen man analog zu den alten Hunden nur schwer neue Tricks beibringen kann. Von dieser Seite kam also leichte Ablehnung … Faktor 2: Ärger über verschiedene User im Forum, die vom kommenden Regelwerk die gleiche Detailtiefe und Miniminimicro-Informationen wie beim Wettbewerber DSA forderten. Aber genau DAS war der Punkt, weswegen ich eigentlich gerne Splittermond gespielt hätte, nämlich eben keine haarklein beschriebene Detailtiefe bis hin zum geheimen Namen des Nachttopf-Dämons des 20-Seelen-Dorf-Bürgermeisters zu haben. Und so kam eins zum anderen und ich kehrte gefrustet Lorakis zunächst mal den Rücken.

Mondphase 3 – Juni 2013, der Schnellstarter
Anfang Juni war der Schnellstarter als PDF downloadbar. Runtergeladen, angeschaut, gestaunt, noch mal angeschaut und … die anfängliche Begeisterung war wieder da! Hurra! DAS sah gut aus, Artwork toll, Beschreibungen toll, Regeln eingängig … naja, die Sache mit der Tickleiste war ja nun nicht ganz so meins, aber ansonsten… vielleicht würde ich damit doch noch die Kurve bekommen und meiner Gruppe Splittermond schmackhaft machen können …

Mondphase 4 – Oktober 2013, der Beta-Test
Ich weiß nicht mehr, wie das nun konkret gekommen ist … ich wusste schon, dass der Beta-Test gestartet wurde, aber da meine Runde ja nach wie vor eher DSA-lastig aufgestellt war (und ist), interessierte mich der Beta-Test eher weniger. Bis zu jenem Tag, an dem ich nicht nur den Schnellstarter rumzeigte, sondern auch den Beta-Test erwähnte … oh Wunder, plötzliches Interesse am Spieltisch und der Spruch des Tages „Wir sind doch eh eine eher unkonventionelle Runde, wir sind doch eh nicht die Regelfuchser sondern legen eher Wert auf stimmiges, einfaches, spannendes Spiel – lass uns doch mal mittesten!“ Uups … darauf war ich nun wahrlich nicht vorbereitet. Also habe ich schnell mal bei Uli Lindner nachgefragt, ob man noch in den Test einsteigen könnte … man konnte, und Uli stellte mir das Beta-Regelwerk zur Verfügung. Staun !! Freu !!

Und was beim Testen herauskam, erzähle ich im nächsten Kapitel …