Perry Rhodan NEO – neues Team, neues Glück?
Herzlich willkommen zu der neuen Serie mit dem Titel „Die Abenteuer von Kater Hermes und seinem Dosenöffner“. In dieser Serie erkundet Kater Hermes mit seinem „Herrchen“ (haha!) und dessen Freunden (nochmal haha!) die Planeten des Sonnnensystems und stößt dabei auf uralte, mysteriöse Kratzbäume und Kleiderschrank-Verstecke, die …
[Stimme aus dem Off] „STOPP!!! Du wolltest doch über Perry Rhodan NEO schreiben!“
Oh. Sorry. Ich vergaß. Also zurück zu Perry Rhodan NEO. Aber das gibt’s zur Zeit nicht katzenfrei. Und das ist supergut. Aber gerne von vorne …
Ende Juli 2015 begann mit dem PR NEO Roman #101 „Er kam aus dem Nichts“ in viererlei Hinsicht eine neue Ära in der seit immerhin 4 Jahren kontinuierlich erscheinenden Serie:
1) Der bisherige Exposé-Autor Frank Borsch wendet sich neuen Herausforderungen zu und überlässt den Staffelstab einen Zweier-Team, bestehend aus Michael H. Buchholz und Rüdiger Schäfer.
2) Das neue Exposé-Team setzt ab Band #101 auf 10er-Taschenheft-Staffeln. So lautet der Titel des Zyklus #101-110 „Die Methans“, der Titel des #111-120-Zyklus „Die Posbis“. Unter Frank Borsch waren Staffel-Anfänge- und Enden eher willkürlich, fließend und uneindeutig.
3) Wir erleben einen PR-typischen Zeitsprung, der zwischen zwei Zyklen stattfindet. Gut, es sind nur pi mal Daumen 10 Jahre Handlungszeit verstrichen, aber immerhin. Da geht noch einiges.
4) Ich habe wieder angefangen, NEO zu lesen. Ich gebe zu, ich habe zwischen #001 und #100 mehrfach angefangen und wieder aufgehört. Ich lese gerne „up to date“, will heißen, es dürfen nicht zu viele Romane liegenbleiben. Das erste Mal habe ich abgebrochen, weil ich nicht mehr hinterherkam (irgendwo um die Nr. #025 herum). Habe dann mit #037 wieder angefangen und es bis #047 geschafft. Dann habe ich tatsächlich aufgehört, weil mir die Handlung nicht gefiel und habe dann einiges anderes gelesen und bin mit #075 zum 3. Mal eingestiegen. Das ging dann bis #093, dann bin ich wieder nicht hinterhergekommen. Und nun bin ich mit #101 wieder dabei und bin … begeistert!
Aber warum bin ich so begeistert und das nach „erst“ (zum aktuellen Zeitpunkt) 6 erschienenen Ausgaben? Auch das mache ich wieder an 4 Punkten fest:
1) Die Story. Das Exposé-Team beschränkt sich auf wenige Schauplätze und setzt praktisch den Fokus auf zwei Gruppen: Rhodan & Co sowie Kater Hermes und sein Team [Stimme aus dem Off] „Bitte??“ – sorry … Rhodan & Co sowie Eric Leyden und sein Team. Durch diese Fokussierung zerfasert die Handlung nicht so stark. Dadurch bleibt’s spannend und actionreich, sowie hüben wie drüben. Die langatmigen Längen, die mir in der Ära Borsch manchmal wie zäher Kaugummi aufgstoßen sind und mir das Lesen verleidet haben, sind kaum vorhanden. Top!
2) Die Protagonisten, Freunde wie Feinde. Man hat’s schon gemerkt, ich bin Kater-Hermes-affin. Die Idee, den Kater sozusagen als Sidekick von Eric Leyden einzuführen, der eben nicht nur nebenherläuft, sondern auch was zur Handlung beiträgt, ist genial. Ich mag Katzen. Ich hab selber welche. In einigen Szenen lief ein geistiger Film ab. Ist das nicht das, was Autoren wollen? Aber auch der Haluter Fancan Teik, sein bestialischer Gegenspieler Masmer Tronkh, Cel Rainbow (als Don-Redhorse-Ersatz aber mitnichten bloße Kopie), das Raumschiff namens CREST und seine Besatzung und das „Eierköpfe“-Team Eric Leyden, Belle McGraw, Abha Prajapati, Luan Perparim und … Hermes (hihi) ist genial. Da macht das Lesen richtig Spaß. Gucky ist kein Kuschel-Ilt, die Mutanten leisten mentale Schwerarbeit und gehen auch mal einen saufen, Bull ist ein Polterkopp, Mercant ein hinterlistiger Sack, Adams die graue Eminenz. Top!
3) NEO entfernt sich immer weiter von der EA, wird immer eigenständiger. Das Gute daran: EA-Leser und –Kenner haben immer wieder einen „Aha-Effekt“. Nur-NEO-Leser nicht, aber – und das ist das Gute – macht gar nichts! Ich mache das mal an Cel Rainbow fest. In NEO haben wir hier einen draufgängerischen Raumfahrer indianischer Herkunft, der an Bord der CREST arbeitet. Nun, das hatten wir mit Don Redhorse auch. Damit hat sich’s aber auch schon. Cel (Lakota-Indianer) und Don (Cheyenne) unterscheiden sich charakterlich stark. Oder nehmen wir Fancan Teik. In der EA war Teik für mich selber immer der Sidekick von Icho Tolot. In NEO ist er Haupthandlungsträger, während Tolot nur peripher in Erscheinung getreten ist. Dieses Wechselspiel zwischen NEO und EA macht für mich einen erheblichen Reiz aus. Nur-NEO-Leser haben diesen Hüben&Drüben-Effekt nicht, aber das trübt für sie den Lesespaß nicht. Top!
4) Last but not least – die Autoren. Ich habe nun 5 Bücher des neuen Zyklus hinter mir. Halbzeit. 2 x Kai Hirdt und je 1 x Michael H. Buchholz, Rüdiger Schäfer, Rainer Schorm und Altmeisterin Uschi Zeitsch aka Susan Schwartz. Und alle bis auf wenige Seiten – und wirklich, nur Seiten!!! – auf dem gleichen Niveau. Ich könnte jetzt nicht sagen, wer was geschrieben hat, bis auf die – und damit zurück zum Anfang – Kater-Hermes-Sequenzen von Kai Hirdt, denn die sind am authentischsten.
Fazit: Story Top, Autoren Top – ich bleib erstmal dabei!
Da sind wir schon zu zweit. :)
Meine volle Zustimmung in allen Punkten. Die neuen Expokraten machen einen super Job. Als ich damals bei NEO eingestiegen bin, war ich zunächst begeistert. Nach anderthalb Staffeln habe ich aber frustriert das Handtuch geworfen. Zu viele Handlungsstränge zu unübersichtlich usw. Bei Band 50 habe ich einen weiteren Einstieg versucht, der kläglich scheiterte. Zuletzt las ich nur noch die Romane von Rüdiger Schäfer, den ich als Autor sehr schätze. Aber mit den Neubeginn bin ich geradezu euphorisch begeistert. Auch ich mag am Liebsten Hermes und sein »Personal«. :)
Meine Rezensionen zu NEO findet man in meinem Blog:
http://www.christina-hacker.de/tag/neo/